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AutorenbildArmin Grasmuck

Der Hyundai Ioniq 6 im ELECTRICAR Praxistest

Der aufmerksame Beobachter macht große Augen ... Dieser scharf gezeichnete Stromer, der Ioniq 6, stammt von der gleichen Plattform wie der Ioniq 5 und einige andere Modelle aus dem riesigen Konzern Hyundai, die viel kantiger und kräftiger wirken. Schwer zu fassen. Diese schnittige, sportlich anmutende Limousine der Mittelklasse soll also die gleichen inneren Werte wie die deutlich massiveren Markenbrüder haben? Wir werden sehen.


Klar ist: Der Sechser hat einen eigenen Charakter, optisch und inhaltlich. Von den aktuellen Trendmodellen, den kompakten SUV, Crossovers und Coupé-Varianten, hebt er sich deutlich ab. In seinem Korpus ist er einzigartig. Die stromlinienförmige Karosserie, die flache Frontpartie und das knackige Stufenheck samt Spoiler wirken erfrischend anders. Stichwort Aerodynamik. Laut Hyundai ist der Luftwiderstand des Ioniq 6 mit dem Beiwert von 0,21 ermittelt worden – der niedrigste, den der südkoreanische Hersteller bis dato gemessen hat. Für den Kunden soll das bedeuten: Fahrkomfort bei geringem Energieverbrauch und höchster Effizienz.


Moderner Schwung


Bevor wir einsteigen, sei an dieser Stelle angemerkt: Wir starten diese Testfahrt leicht bis mittelschwer stimuliert. Auch weil uns die Schwärmereien einiger Bekannter und Kollegen noch in den Ohren klingen. Oh ja, spitze, genial, der Ioniq 6 ist ein Elektroauto in Bestform, angenehm im Umgang, leistungsstark und effizient. Er fährt so gut wie er aussieht. Bitte mehr davon. Und so weiter und so fort. Wir sind gespannt, ob der flotte Hyundai den Vorschusslorbeeren gerecht werden kann. Also steigen wir ein.



Der Innenraum scheint den Schwung des Außendesigns spielerisch aufzunehmen. Klar strukturiert, offene Linien, ohne Ecken und Kanten. Dazu der riesige Bildschirm, der auf den Armaturen prangt – im ersten Eindruck wirkt es wie das Cockpit eines Raumgleiters. Wohltuend für die Umsteiger und Traditionalisten: Im Ioniq 6 gibt es neben dem Touchscreen auch Tasten, Hebel und Druckknöpfe für den schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen.


Mit sportlichen Attributen


Wir starten in der Vorstadt, raus aus dem Parkplatz, rauf auf die Bundesstraße. Und ja, dieser rein elektrische Hyundai gleitet wirklich dahin. Er rollt, surrt und schnurrt. Beeindruckend wie ruhig er sich entgegen seinen sportlichen Attributen bewegt. Die Ruhe bleibt, auch bei 80 oder 90 Sachen.

Wir fahren den Ioniq 6 in der Allradversion, das heißt 239 Kilowatt, also 325 PS, bei dem maximalen Drehmoment von 505 Newtonmeter. Er ist also genauso sportlich, wie er aussieht. In den lang gezogenen Kurven der Landstraße können wir spüren, wie stabil dieser Stromer auf dem Asphalt liegt. Direkt greift das Lenkrad, der niedrige Schwerpunkt lässt ihn gleiten wie auf Schienen.

Kurzer Stopp – und die gute Gelegenheit für einen weiteren Blick in das Fahrzeug. Die Relax-Sitze in der ersten Reihe machen ihrem Namen alle Ehre. Auch die Plätze im Fond bieten opulente Beinfreiheit. Fahrgäste jenseits der 1,85 Meter dürften hier jedoch mit dem stark abfallenden Dach in Kontakt kommen.


Dem Zeitgeist entsprechend, setzt Hyundai auf hochwertige und nachhaltige Materialien. Die Verkleidungen sind zum Beispiel mit Pigmentfarbe aus Altreifen veredelt, die Karosserie strahlt in einem Anstrich aus Bambuskohle. Im Innenraum dominieren ökologisch behandeltes Leder und PET-Gewebe für die Sitze, Biokautschuk für die Armaturen und recycelte Fischernetze für den Teppich. Wer in diesem Elektroauto sitzt, bekommt ein Gefühl dafür, wie konsequent diese speziellen Elemente integriert worden sind.


Schnurren mit 170 Sachen


Es passt ins Bild, dass der Ioniq 6 auch auf der Autobahn keine Anzeichen der Eskalation offenbart. 325 PS? Kickdown! Wir treten das Strompedal voll durch. Der Hyundai bleibt cool. Er zieht an, stringent, jedoch ohne die brachiale Gewalt, mit der andere Stromer über den Asphalt schieben. Und, kein Witz: Der Ioniq 6 schnurrt auch mit 170 Sachen noch sanft. Windgeräusche? Schwach bis wenig. Der Tacho zeigt 185, Höchstgeschwindigkeit. Macht er, kann er – bei vergleichsweise moderatem Energieverbrauch. 15,1 Kilowattstunden pro 100 Kilometer, diesen Wert gibt Hyundai offiziell für das Allradmodell an. Die Ingenieure des ADAC ermittelten einen durchschnittlichen Stromverbrauch von 18,2 Kilowattstunden für den Ioniq 6.


Wir lassen das Strompedal locker und gleiten entspannt mit 130 auf der rechten Spur der Autobahn weiter. Wer dieses E-Auto vernünftig fährt, wird – der ausgefeilten Aerodynamik sei Dank – mit einer in dieser Klasse außergewöhnlichen Reichweite belohnt. Die von uns getestete Allradversion schafft mit der voll geladenen und 77,4 Kilowattstunden starken Batterie laut Hersteller bis zu 583 Kilometer nach WLTP-Standard. In der etwas leichteren hinterradgetriebenen Variante sind sogar bis zu 614 Kilometer möglich.


Laden in Bestform


Der Ioniq 6 ist prädestiniert für tiefenentspannte Touren auf der Langstrecke. Auch weil er die Akkus schnell wieder gefüllt bekommt. Stichwort Laden. Wie seine Marken- und Konzernbrüder zieht der Hyundai den Strom auf Basis der leistungsstarken 800-Volt-Technik. Wir machen den Praxistest an einem Schnelllader in der Nähe des Münchner Flughafens – und sind nachhaltig beeindruckt. Ratzfatz schießt das Display auf 237 Kilowatt, Stromziehen in Höchstform. Die Ladekurve bleibt konstant über 200 Kilowatt. Nach nur 15 Minuten haben wir gut 300 Kilometer frische Reichweite in die Akkus befördert. Stark!


Mit dem gewissen Etwas


Das höchst attraktive Gesamtpaket aus Fahrspaß, Komfort, Reichweite und Ladeleistung dürfte den Ioniq 6 auch für Gewerbetreibende und die Verantwortlichen von Fuhrpark und Flotte interessant machen – als Modell für den Mitarbeiter mit dem gewissen Etwas. Der Kofferraum erscheint mit dem Ladevolumen von 405 Litern für eine Stufenhecklimousine gut dimensioniert. Werden die Rücksitze umgeklappt, fasst er bis zu 760 Liter. Unter dem Boden des Kofferraum gibt es noch einmal 15 Liter zum Verstauen, der Frunk unter der Fronthaube bietet 40 Liter Stauraum. Beeindruckend für ein E-Auto dieser Kategorie: Der Ioniq 6 kann auch Anhänger von bis zu 1.500 Kilogramm ziehen.



Wir haben keinen Anhänger und unser Testwagen keinen entsprechenden Haken, deshalb gilt es hier theoretisch zu bleiben. In der Praxis arrangieren wir uns gern mit dem Tempomat, der sich spielend leicht über das Lenkrad einstellen und steuern lässt. Auf der Autobahn hält er professionell die Geschwindigkeit. Er bremst das Auto, wenn das Fahrzeug vor uns zu nahe kommt. Er hält konstant den Abstand und beschleunigt, wenn es sein muss. Auch im dichten Verkehr der Innenstadt ist dieser künstlich intelligente Assistent ein zuverlässiger Partner und Unterstützer.


Dagegen taugt das Warnsystem, das sich beim Überschreiten der erlaubten Geschwindigkeit einschaltet, wie bei anderen Modellen aus dem Hause Hyundai allenfalls zum Nervtöter. Nur einen bis zwei Stundenkilometer zu schnell?! Blink, blink, blink auf dem Fahrerdisplay. Piep, piep, piep aus den Lautsprechern. Abschalten? Umständlich über den Touchscreen. Und: Beim nächsten Start – so schreibt das Gesetz seit Juli dieses Jahres für alle Neuwagen vor – ist dieses Warnsystem ohnehin wieder aktiviert.


Exklusiv mit Uniq-Paket


Schaffen es die Toningenieure mit dem nächsten Update der Software zumindest das Piepen etwas geschmeidiger zu komponieren und damit das einzigartige Fahrerlebnis in dem Hyundai Ioniq 6 zu konservieren, bleibt am Ende nur der finanzielle Aspekt, den es zu diskutieren gibt.


Unser Testwagen steht mit dem Grundpreis von 43.900 Euro in der Liste. Dazu kommen die 77,4-kWh-Batterie und der Allradantrieb für 9.000 Euro, die 20-Zoll-Leichtmetallfelgen für 800 Euro und das exklusive Uniq-Paket für 11.300 Euro. Darin enthalten sind etwa die Relax-Sitze in Leder, die 360-Grad-Kamera, das Bose-Soundsystem – und das Akustikverbundglas für alle Fenster. Die wohltuende Ruhe ist also garantiert. Warnpieper hin oder her.


Technische Daten


Hersteller

Hyundai

Modell

Ioniq 6

Antriebsart

Elektro

Leistung

239 kW / 325 PS

Maße / Gewicht

4.855 x 1.880 x 1.495 mm / 2.095 kg

Antriebsachse

Allrad

Anzahl der Türen

5

Kofferraum­volumen

680 bis 760 l

Reichweite

583 km (WLTP)

0-100 km/h

5,1 Sekunden

Spitze

185 km/h

Preis

ab 43.900 €


2 Comments


Alex Gan
Alex Gan
vor 2 Tagen

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Sanja Ovrilena
Sanja Ovrilena
vor 6 Tagen

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