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  • AutorenbildPhilipp Lumetsberger

Die Preisentwicklung an den öffentlich zugänglichen Ladesäulen im Überblick

Die Zahl der Elektroautos, die hierzulande über die Straßen rollen, steigt kontinuierlich und damit einhergehend auch die Zahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte.



Laut aktuellen Zahlen – Stand: April 2024 – sind in der Bundesrepublik 1,46 Millionen Elektroautos zugelassen. Ihnen stehen gemäß einer Statistik der Bundesnetzagentur vom Januar dieses Jahres 98.216 Normalladepunkte und 25.233 Schnellladepunkte mit einer Gesamtladeleistung von 4,35 Gigawatt zur Verfügung. Doch nicht nur die Zahl der Lademöglichkeiten steigt konstant, in den letzten Jahren sind auch immer mehr Anbieter auf den Markt gekommen.

Hier den klaren Blick auf die Angebote an den Ladestationen zu behalten, ist keine leichte Aufgabe. Denn nach dem massiven Preisanstieg beim Strom vor mittlerweile zwei Jahren, der sich relativ deutlich an den öffentlichen Ladestationen bemerkbar machte, kommen die nun sinkenden Strompreise langsam bei den E-Autofahrern an. Wir haben uns entlang der Straßen umgesehen und werfen einen Blick auf die aktuellen Preisentwicklungen bei einigen renommierten Anbietern.


Ionity – Neue Tarife und sinkende Preise


Das Münchner Unternehmen Ionity hat Ende Mai die Ladepreise in zwölf Ländern nachhaltig gesenkt. Zudem wurden zwei neue Tarife mit flexiblen Laufzeiten vorgestellt, die deutliche Preisnachlässe im Vergleich zum Ad-hoc-Laden bieten. Der Tarif Passport Motion kostet 3,99 Euro im ersten Monat und danach 5,99 Euro. Für den Tarif Passport Power verlangt Ionity 7,99 Euro im ersten Monat und anschließend 11,99 Euro. Die Preise pro Kilowattstunde an den Schnellladern von Ionity betragen aktuell – je nach Land und genutztem Tarif – zwischen 26 und 62 Cent. In Deutschland kostet eine Kilowattstunde derzeit 49 Cent (Passport Motion) bzw. 39 Cent (Passport Power).



EnBW – Variable Kosten beim Roaming


Anfang Juni hat EnBW, der Marktführer bei den Ladenetzen in Deutschland, seine Tarife für Spontanlader gesenkt. So ist etwa der Preis pro Kilowattstunde im Ladetarif S an den eigenen Ladestationen von 61 auf 59 Cent gesunken. Im Roaming wurden die Preise variabel gestaltet. Bisher kostete das Laden bei Fremdanbietern im Tarif S einheitlich 65 Cent, im Tarif M 57 Cent und im Tarif L 50 Cent sowie im Vorteilstarif für Stammkunden 60 Cent. Unabhängig vom Tarif zahlen die Kunden nun europaweit zwischen 59 und 89 Cent pro Kilowattstunde. Dies Änderung betrifft auch die High-Power-Charging-Säulen (HPC) von Ionity und EWE Go, für die es bisher gesonderte Preise gab.


ADAC - Neue Partnerwahl


Mit Stichtag 1. August beendet EnBW die Kooperation mit dem ADAC. Nutzer des E-Charge Ladetarifs werden ab August automatisch in der EnBW-App in den Ladetarif S überführt. Einen neuen Anschluss hat der Automobilclub in Aral Pulse bereits gefunden. Auch beim diesem Kooperationspartner wird es für die Nutzer einen Vorteilstarif geben. Aral Pulse betreibt aktuell mehr als 2500 Ladepunkte an mehr als 300 Standorten in ganz Deutschland. Bis zum Beginn der nächsten Dekade möchte Aral sein Ladenetz auf bis zu 20.000 Ladepunkte erweitern. Konkrete Details hinsichtlich der Preise pro Kilowattstunde waren zu Redaktionsschluss allerdings noch nicht bekannt.


Plugsurfing – Überarbeitetes Preismodell


Der 2012 gegründete Dienst Plugsurfing, der lediglich als Roaming-Partner fungiert und kein eigenes Ladenetz betreibt, ermöglicht den Nutzern den Zugang zu 600.000 Ladestationen in ganz Europa. Ende Juni hat das in Berlin ansässige Unternehmen sein Preismodell überarbeitet und in drei Stufen unterteilt. In der ersten Stufe, zu der die Anbieter Ionity, Lidl und Kaufland zählen, kostet die Kilowattstunde an AC-Ladepunkten 54 Cent. Das Laden an DC-Ladestationen schlägt mit 68 Cent zu Buche. Das Ladenetz von EnBW, Aral Pulse und Ewe Go wurde in der Stufe drei angesiedelt. Hier werden an AC-Ladestationen 79 Cent pro Kilowattstunde fällig, zudem werden nach zwei Stunden 12 Cent pro Minute an Blockiergebühren berechnet. Das DC-Laden kostet 96 Cent je Kilowattstunde, die Blockiergebühr von 24 Cent pro Minute ist bereits nach 45 Minuten zu entrichten. In der Stufe 2 finden sich alle nicht zu den beiden anderen Stufen gehörenden Betreiber. Für das AC-Laden werden hier 59 Cent pro Kilowattstunde berechnet, nach vier Stunden werden zehn Cent pro Minute als Blockiergebühr fällig. Das DC-Laden kostet 79 Cent, wobei nach einer Stunde 10 Cent pro Minute hinzukommen.


Tesla Supercharger – Günstigeres Abo


Der E-Autopionier aus den USA hat sein firmeneigenes Ladenetzwerk mittlerweile auch für Fremdmarken geöffnet. Voraussetzung ist eine monatlich kündbare Supercharging-Mitgliedschaft, die nach einer Preissenkung im April, 9,99 Euro pro Monat kostet. Im Unterschied zu anderen Anbietern sind die Preise an den Superchargern standort- und tagesabhängig. In der Hauptladezeit von 16 bis 20 Uhr beträgt die Preisspanne pro Kilowattstunde aktuell zwischen 40 und 55 Cent. In der Nebenzeit pendelt der Preis im Moment um 35 Cent für eine Kilowattstunde.


Elli – Ladetarif mit höherem Preisnachlass


Die Volkswagen Marke Elli hat mit vor wenigen Wochen den Tarif Drive Plus vorgestellt, der laut eigenen Angaben das Reisen mit dem Elektroauto in ganz Europa noch einfacher machen soll. Er kostet 5,99 Euro pro Monat und an AC-Ladestationen werden für eine Kilowattstunde 69 Cent verrechnet, bei DC-Ladestationen werden 89 Cent fällig. Beim Besuch von Ionity-Ladepunkten können Kunden für nur 50 Cent pro Kilowattstunde ihren Stromer mit frischer Energie versorgen. Die Ionity-Preise variieren allerdings von Land zu Land.


Shell Recharge – Preise und Transaktionsgebühren variabel


Shell-Recharge-Kunden zahlen an Schnellladesäulen zwischen 57 und 64 Cent pro Kilowattstunde. Die Preise für langsameres AC-Laden variieren laut eigenen Angaben und sind in der Recharge-App ersichtlich. Beim Roaming wiederum müssen die Kunden etwas tiefer in die Tasche greifen. Hier werden an AC-Ladesäulen 59 Cent fällig, 79 Cent sind es an DC-Ladestationen. Zusätzlich erhebt Shell pro Ladevorgang eine Transaktionsgebühr von 35 Cent, maximal jedoch sieben Euro pro Monat. Wer keine Shell-Recharge-Ladekarte besitzt und seinen Stromer spontan lädt, hat zwischen 79 und 84 Cent zu entrichten.


Ewe Go – Preisstabilität als oberstes Gebot


Der Oldenburger Energieversorger Ewe hat die Preise an den Ladesäulen schon seit geraumer Zeit nicht mehr angetastet. Für das Wechselstromladen an eigens betriebenen Ladestationen sind 49 Cent pro Kilowattstunde zu entrichten. Schnellladen schlägt mit 59 Cent zu Buche. An den Ladestationen von Partnerunternehmen werden für AC-Aufladungen 59 Cent, an DC-Säulen sowie Ionity-Stationen 64 Cent fällig. Eine Ladekarte ist derzeit kostenlos erhältlich.


Eon – DC-Laden jetzt preisgünstiger


Der Essener Energiekonzern hat in den vergangenen Monaten die Preise an den Schnellladestationen gesenkt. Für das Stromzapfen an Eon-Stationen werden nun 61 Cent pro Kilowattstunde fällig. Im Roamingnetz werden 79 Cent verrechnet. All jene, die ihren Stromer an langsameren AC-Ladesäulen mit frischer Energie versorgen, bezahlen 54 Cent an den eigens betriebenen Ladestationen und 79 Cent pro Kilowattstunde im Roaming-Netz. Zusätzlich werden Standgebühren verrechnet, sofern der jeweilige Ladestationsbetreiber eine solche Gebühr erhebt. Hier gilt der Preis, der jeweils vor Beginn des Ladevorgangs in der Eon-App angezeigt wird.



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