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AutorenbildArmin Grasmuck

Skoda Enyaq Coupé im ELECTRICAR Praxistest

Skoda und seine Stromer – das funzt. In dieser Phase der großen Transformation, bei der einige Hersteller sich noch mit leichten bis mittelschweren Produktionsmängeln rund um ihre elektrischen Modelle plagen, mit innen- und außenpolitischen Debatten sowie dem gedämpften Interesse der potenziellen Käufer, ist das Premierenmodell aus Tschechien längst auf die Überholspur abgebogen. Seit seinem ersten Auftritt 2021 zählt der Enyaq zu den Lieblingen der elektromobilen Klientel. Zu Beginn dieses Jahres hat er eine gelungene, weil effiziente Modellpolitur erhalten, die ihn noch attraktiver wirken lässt.


Stromer Im Test - electricar-Chefredakteur Armin Grasmuck fuhr den Skoda Enyaq Coupé.

Ist der neue Skoda Enyaq so sportlich und elegant, wie er aussieht? Und vor allem: Fährt er auch so? Wie er dasteht, frisch aus der Waschstraße und von markantem Schnitt, sieht er einladend aus. Genau betrachtet, wirkt er raffiniert transformiert. Es ist ein Skoda, klar zu erkennen. Und doch: Die Frontpartie, die akzentuierten Linien und die damit erzeugte Dynamik dokumentieren eindrucksvoll, das hier ein Modell auf den Weg in die Mobilität von morgen vor uns steht. Das Coupé. 100 Prozent elektrisch. Da steigen wir gerne ein.

Diese Symbiose aus Vertrautem und dem konsequenten Blick für das Moderne gibt auch dem Innenraum des Enyaq die pfiffige Pointe. Aufgeräumt wirkt er, einfach und klar strukturiert. Keine wilden Muster, kein Schnickschnack, kein Chichi. Geschmackvoll spielen die Farben, edel bis elegant. Die hochwertige Qualität der verbauten Materialien ist spürbar. Ein wenig Klarlack auf den Armaturen und der Mittelkonsole, dazu das stylische Dach aus Glas. Das ist faktisch Premiumklasse.


Finesse im Interieur


Doch aufgepasst: In dem Enyaq Coupé gibt es auch eine ganze Reihe von Schaltern, Hebeln und Druckknöpfen. Alles an seinem Platz. Alles genau dort, wo es hingehört – und selbst für den Ersteinsteiger spielend leicht zu erfassen und zu bedienen.


Skoda, simply clever – so lautet der allseits bekannte Wahlspruch des traditionsreichen Herstellers. Bezogen auf den Enyaq heißt es besser: einfach clever transformiert. Der Blick auf den großen Bildschirm, der quer über der Mittelkonsole angeordnet ist, macht es besonders deutlich. Der multifunktionale Touchscreen ist auch in diesem Stromer das zentrale Element, über den viele Finessen des Fahrzeugs gesteuert werden können. Doch im Vergleich zu vielen Wettbewerbern besticht auch das Display des Enyaq mit seiner Klarheit. Intelligent gelöst: Es gibt am oberen und am unteren Ende des Bildschirms zwei Leisten, die vom Fahrer individuell mit den von ihm bevorzugten Funktionen belegt werden können.


Stilvolles Interieur - Klare Linien zeichnen das Innere des Skoda Enyaq Coupé, die wichtigsten Funktionen sind per Hebel oder Schalter zu bedienen. Auch der Fond ist komfortabel gestaltet.

Ruhig und komfortabel


So, jetzt haben wir genug geschaut und gestaunt. Höchste Zeit, den Enyaq Coupé über den Asphalt rollen zu lassen. Wir drücken den Startknopf, schieben die Fahrmodus auf D wie Drive, treten das Strompedal und hören ... nur ein sanftes Schnurren. Ruhig, stabil und gediegen fährt der Skoda über die Straßen der Vorstadt. Es ist angenehm, weil die Sitze wie maßgeschneidert und höchst komfortabel wirken. Auch genießen alle Insassen, vorne wie hinten, reichlich Platz, um entspannt sitzen zu können.

 

Das Strompedal etwas kräftiger getreten, und – wumm – schiebt das bis dato so geschmeidige Coupé massiv nach vorn. 210 Kilowatt, knapp 286 PS. Da wird der elegante Tscheche zum Bullen. Doch ganz ehrlich: Selbst wenn das Coupé per Definition den sportlichen Auftritt inkludiert. Als sanfter Gleiter gefällt uns der Enyaq besser. Wie wäre mit 130 Kilometern pro Stunde auf der Autobahn gen Süden? Mmmh, jetzt fangen wir an zu schnurren.


Zuverlässige Assistenten


Der E-Skoda hat das Potenzial, als Liebling der Langstrecke zu punkten. Er bleibt auch im oberen Bereich des Tachos vergleichsweise ruhig, bietet höchsten Fahrkomfort. Dazu tragen die neue Software, welche die Strategen des tschechischen Herstellers selbstbewusst und mit großem Stolz eingeführt haben, sowie die präzise arbeitenden Assistenzsysteme bei. Auch hier gilt: leicht zu bedienen und in jeder Sequenz sicher wie zuverlässig.


Speziell der künstlich intelligente Helfer, der die Geschwindigkeit regelt, wirkt zu hundert Prozent ausgereift. Einfach das gewünschte Tempo per Druckknopf am Lenkrad einstellen. Den Rest übernimmt der Enyaq. Er erkennt, stets rechtzeitig, welche Geschwindigkeit erlaubt ist und passt sich entsprechend an. Er hält den richtigen Abstand zu den Vorausfahrenden. Er bremst, er schließt auf. Er schiebt sich perfekt durch jeden Kreisverkehr. Und geht es darum abzubiegen, verlangsamt er auf 10 km/h, wenn es denn sein muss.


Stabil am Schnelllader


Wir verlassen uns gerne auf die Kraft der neuesten Software und Technik, verfolgen mit wachem Blick das Geschehen auf der Straße – und brauchen nur noch zu lenken. Das ist angenehm, höchst entspannend. Daran können wir uns schnell gewöhnen.



Nachhaltig überrascht sind wir von den stark verbesserten Eindrücken, die der Stromer an den Schnellladesäulen hinterlässt. Hakte es beim Premierenmodell mitunter speziell bei frostigen Temperaturen, so präsentiert sich der neue Enyaq weit zuverlässiger. Vorgeheizt über die serienmäßig eingebaute Wärmepumpe, zieht er den Strom bei bis zu knapp 140 Kilowatt. Er hält die Ladekurve hoch, bis die Batterie zu rund 80 Prozent geladen ist. In der Praxis halten wir fest: Zehn bis 20 Minuten am Schnelllader bringen den Enyaq entscheidend voran, was die Reichweite betrifft.


Alternative für die Langstrecke


Wir fahren das neu gestaltete Spitzenmodell Enyaq Coupé L&K 85, frei nach den Laurin und Klement, den Gründern des Unternehmens, das vor knapp 100 Jahren von Skoda übernommen wurde. Es ist mit der 82 Kilowattstunden starken Batterie ausgestattet, die eine Reichweite von bis zu 576 Kilometer nach WLTP-Standard garantiert. Im Zusammenspiel mit den ansprechenden Ladezeiten ist auch dies ein Aspekt, der die Ambitionen dieses Stromers als moderne Alternative für dienstliche und private Reisen unterstreicht.


Für Gewerbetreibende sowie die Verantwortlichen von Fuhrpark und Flotte besonders interessant macht ihn zudem, das für ein SUV-Coupé ausgesprochen opulente Ladevolumen. 570 Liter, bei umgeklappter Rückbank sogar bis zu 1.700 Liter – den Blick in das aufgeklappte Heck finden wir beeindruckend. Und ja, einfach clever: Eine Haltebox für das eigene Ladekabel, schnell und einfach zu erreichen, haben die Virtuosen auf der linken Seite des Kofferraums gleich mit eingeplant.


Leasing: Sonderaktionen


Der Skoda Enyaq Coupé – wir halten es an dieser Stelle gerne fest – ist ein beeindruckendes Gesamtpaket. Er bietet, was die Freunde dieses Herstellers erwarten, und eine ganze Menge mehr. Dieser Stromer wirkt technisch auf der Höhe des Zeitgeists, hochwertig ausgestattet und ausgereift in allen Bereichen.


Der Preis? Gemessen an dem, was der Enyaq zu bieten hat, ist das Grundmodell von gut 50.000 Euro, nüchtern betrachtet und verglichen mit den potenziellen Konkurrenten, adäquat bewertet. Ein paar Extras dazu, können daraus auch 60.000 Euro oder mehr werden. Attraktiv erscheinen die Leasingraten, die gekoppelt an Sonderaktionen derzeit mitunter weniger als 300 Euro pro Monat betragen.


Taktgeber seiner Klasse


Wer sich für den neuen Enyaq entscheidet, wird ihn schnell zu schätzen wissen. Er ist einer der Taktgeber seiner Klasse und aus gutem Grund derzeit eines der meistverkauften Elektroautos in Europa. Im Gegensatz zu manchem gar zu forschen Konkurrenten, hält der Skoda auch, was er verspricht – optisch und inhaltlich.


Kleine, feine Innovationen inklusive. Oder haben Sie schon einmal einen Mülleimer in Miniaturform in der Seitentür ihres Autos gesehen – mit aufklappbaren Deckel und herausnehmbarer Mülltüte darin?


Technische Daten

Hersteller

Skoda

Modell

Enyaq Coupé

Antriebsart

Elektro

Leistung

210 kW / 286 PS

Maße / Gewicht

4.653 x 1.879 x 1.621 mm / 2.145 kg

Antriebsachse

Hinterrad oder Allrad

Anzahl der Türen

5

Kofferraum­volumen

570 - 1.700 l

Reichweite

535 - 576 km (WLTP)

0-100 km/h

6,7 Sekunden

Spitze

180 km/h

Preis

ab 51.150 €





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