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  • AutorenbildPhilipp Lumetsberger

Smart durch die Stadt: Die Mobilität von morgen wird die Art des Fortbewegens nachhaltig verändern

Die Mobilität von morgen wird die Art, wie wir uns im urbanen Raum bewegen, grundlegend verändern.



Die Mobilität ist ein zentraler Bestandteil des städtischen Lebens und gleichzeitig auch ein wichtiger Treiber für die wirtschaftliche Entwicklung urbaner Regionen. Der Verkehrssektor ist allerdings auch für einen beträchtlichen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich, konkret entfallen darauf rund 23 Prozent des weltweiten Treibhausgasausstoßes. Doch auch die Lebens- und Luftqualität in den Städten leidet unter den Abgasen. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, wird sich das Verkehrsgeschehen in den Städten in Zukunft grundlegend und nachhaltig ändern müssen.


Laut Weltwirtschaftsforum können durch die Nutzung von nachhaltigen Verkehrsträgern die Emissionen des urbanen Verkehrs bis zur Mitte des Jahrhunderts um bis zu 95 Prozent gesenkt werden. Um dies zu erreichen, müssen die Städte in die Infrastruktur des öffentlichen Verkehrs investieren und dessen Nutzung attraktiver werden, etwa durch die Verbesserung von Bus-, Straßenbahn- und U-Bahnnetzen, die Errichtung von Fahrradspuren sowie die Gestaltung fußgängerfreundlicher Straßen.


Neben den Öffis wird auch der Elektrifizierung des Verkehrs eine wesentliche Rolle bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen Mobilität zugeschrieben. Die internationale Energieagentur schätzt, dass bis zum Jahr 2030 bis zu 130 Millionen Stromer weltweit über die Straßen rollen könnten. Vor allem die urbanen Regionen treiben die Transformation hin zur Elektromobilität immer intensiver voran. In zahlreichen Städten in Deutschland ist mittlerweile die Ladeinfrastruktur für Stromer sehr gut ausgebaut.



Ladestrom an jeder Ecke


Auch die Lademöglichkeiten der Zukunft werden sich vermehrt in das Stadtbild integrieren. So hat etwa das Unternehmen Ubitricity, eine Tochtergesellschaft der Shell Gruppe, eine AC-Ladestation entwickelt, die an jeder Straßenlaterne installiert werden kann. Mehr als 800 solcher öffentlich zugänglichen Lademöglichkeiten sind mittlerweile in Berlin in Betrieb. Und auch die Firma Enercity hat ein Ladesystem für Straßenlaternen entwickelt und erste Laternen im Stadtgebiet von Hannover umgerüstet.


Einen gänzlich anderen Ansatz verfolgt das Unternehmen Rheinmetall. Dessen Ladelösung lässt sich platzsparend und unauffällig in den Bordstein integrieren und versorgt Elektroautos über die Leistung bis 22 Kilowatt mit frischer Energie.


Attraktive Alternativen zum Pkw-Besitz


Darüber hinaus stellt auch der öffentliche Nahverkehr in vielen Metropolen der Bundesrepublik auf die batteriebetriebene Antriebstechnologie um. Neben strombetriebenen Straßen- und U-Bahnen können die Einwohner nun auch Elektrobusse nutzen. Um die Bewohner der Stadt der Zukunft dazu zu bewegen, ihr Auto tatsächlich stehen zu lassen oder im besten Fall überhaupt kein eigenes Auto zu besitzen, muss der öffentliche Nahverkehr attraktiver gestaltet werden. Regelmäßige Abfahrtszeiten und erschwingliche Preise sind dabei besonders relevante Aspekte.


Sharing-Konzepte wiederum stellen eine vielversprechende Alternative zum individuellen Fahrzeugbesitz dar. Carsharing, Fahrradverleih und Mitfahrgelegenheiten ermöglichen eine umweltfreundliche und flexible Mobilität. Um eine dauerhafte Integration in den Alltag der Stadtbewohner zu erreichen, müssen diese Angebote allerdings flächendeckend, nutzerfreundlich und kostengünstig sein.


Auf zwei statt sich auf vier Rädern im Stadtverkehr fortzubewegen und ein Fahrrad zu benutzen, hat viele Vorteile: Unter anderem geht man Staus aus dem Weg, vermeidet teure Parkplatzgebühren und tut dabei noch etwas für die Umwelt. Doch auch hier entwickelt sich die urbane Mobilität weiter, denn als Alternative zum traditionellen Fahrrad stehen in vielen Städten mittlerweile batteriebetriebene E-Scooter und E-Roller zum Ausleihen zur Verfügung.



Effizienter durch den Stadtverkehr


Dennoch werden die Straßen in den Städten der Zukunft noch ihre Daseinsberechtigung haben. Allerdings wird der Autoverkehr deutlich effizienter gestaltet werden. Denn die Fahrzeuge werden dank Technologien wie Car-to-X und Car-to-Car in der Lage sein, völlig autonom und ohne Unterstützung des Fahrers zu fahren. Neben weniger Unfällen und Staus verspricht das autonome Fahren mehr Komfort für die Passagiere. Da selbstfahrende Autos nach Ankunft an einem Zielort auch eigenständig wieder wegfahren können, lassen sich dadurch auch überfüllte Parkplätze und -häuser reduzieren.


Zudem wird sich auch die Art, wie die Menschen künftig ihr Auto parken, grundlegend ändern. Einige Zulieferer wie etwa Bosch oder Continental und Autobauer wie Mercedes oder BMW tüfteln bereits an Lösungen für automatisiertes Parken in Parkhäusern.


Mit Automated Valet Parking hat Bosch beispielsweise die weltweit erste voll automatisierte und fahrerlose Parkfunktion entwickelt, die auch schon eine behördliche Freigabe für den Serienbetrieb in Deutschland erhalten hat. Hierbei werden die Fahrzeuge an einer sogenannten Drop-Off-Area abgestellt und die smarte Parkhausinfrastruktur übernimmt in Kombination mit der Technik des Fahrzeugs die Fahrt zum nächsten freien Parkplatz und den Parkvorgang. Laut Bosch soll der vorhandene Parkraum mit diesem System um bis zu 20 Prozent effizienter genutzt werden können.



Intelligente und vernetzte Infrastruktur


Da die Elektromobilität ein wesentlicher Bestandteil des Verkehrs der Zukunft ist, muss auch die elektronische Infrastruktur weiter ausgebaut werden, die effektiver miteinander vernetzt ist. Ein Motto in diesem Zusammenhang lautet Smart Grid. Darunter versteht man ein digital gesteuertes Stromnetz, das im Gegensatz zum traditionellen Elektrizitätsnetz den Strom auch speichern kann und sich selbst reguliert. So erlauben Smart Grids beispielsweise, dass Fahrer von Elektroautos keineswegs nur am Stromnetz aufladen können, sondern bei Bedarf Elektrizität auch wieder aus der Fahrzeugbatterie zurück ins Netz gespeist werden kann. Letztlich trägt dies zu einer größeren Netzstabilität bei, wodurch Engpässe sowie Verteuerungen beim Strom durch geringere Verfügbarkeit der höchstwahrscheinlich Vergangenheit angehören.


Die Städte der Zukunft werden ihren Bewohnern saubere Luft und verbesserte Lebensqualität bieten sowie mit bedürfnisorientierten, effizienten, bezahlbaren und sicheren Mobilitätslösungen punkten können. Der motorisierte Individualverkehr und der öffentliche Nahverkehr sind auch mittel- und langfristig die zentralen Elemente im urbanen Verkehr – im Idealfall betrieben mit Strom aus erneuerbarer Energie.



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